Madita Oeming

Madita Oeming ist unabhängige Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Referentin mit
Schwerpunkt Pornografie.

Madita Oeming beschäftigt sich seit knapp 10 Jahren wissenschaftlich mit dem Thema
Pornografie. Nach einem Aha-Moment, als die Recherche zum Roman Moby Dick sie unverhofft
in die große weite Welt der Pornos katapultierte, widmete sich schon ihre Masterarbeit – „Moby’s
Dick“ – an der Universität Göttingen dem Feld der Porn Studies, in dem sie sich seither bewegt.
Deren Erkenntnisinteresse ist ein möglichst wertfreies, analytisches & historisches Verständnis
von Pornografie als Medium, Markt & kulturelles Phänomen. Von 2016 bis 2021 war Oeming
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität
Paderborn, wo sie ihr erstes Pornoseminar unterrichtete. Weitere folgten u.a. an der FU Berlin
und der Universität Münster. Gefördert vom DAAD war sie 2018 als Gastwissenschaftlerin
im Women and Sexuality Studies Program an der Tulane University in New Orleans, USA. Einen
Fokus ihrer Arbeit bilden feministische wie machttheoretische Fragestellungen. Sie hat hierzu auf
diversen internationalen Konferenzen gesprochen und u.a. in dem Feld definierenden Porn
Studies Journal publiziert. Ihr Promotionsprojekt widmet sich der Pathologisierung von
Pornokonsum aus diskursanalytischer Perspektive. Oeming ist Mitglied der Deutschen
Gesellschaft für Sexualforschung.

In dem Wunsch ein breiteres Publikum auch außerhalb des Unibetriebs zu erreichen hat Madita
Oeming von Beginn an engagiert Wissenschaftskommunikation betrieben. Über die sozialen
Medien, insbesondere via ehemals Twitter, verschaffte sie sich Gehör und erreichte mit ihren
Positionen immer mehr Menschen. Mittlerweile hat sie sich in unzähligen
zielgruppenübergreifenden Interviews in Print, Funk und Fernsehen zur gefragten Pornoexpertin
der deutschen Medienlandschaft etabliert. Sie selbst schrieb eigene Texte u. a. für den
Tagesspiegel, die VICE, das Missy Magazine und die Berliner Zeitung. Sie ist regelmäßig zu
Podien geladen und hat schon auf Großveranstaltungen wie der re:publica oder dem Female
Future Force Day gesprochen. Unter @maditaoeming teilt sie Einblicke in ihre Arbeit auf
Instagram. Der Spiegel nennt sie «eine der prominentesten Stimmen Deutschlands für mehr
Gelassenheit im Umgang mit Pornos.»

Im August 2023 ist Oemings erstes Sachbuch Porno – eine unverschämte Analyse im Rowohlt
Verlag erschienen. Darin analysiert sie kulturelle Ängste rund um Pornografie, wie diese
historisch gewachsen sind und inwiefern sie berechtigt sind. Sie plädiert für ein grundlegendes
Umdenken über Pornos, eine Aufwertung von Erregung, vor allem aber für mehr und
differenzierteren Dialog und weniger Scham. Das Buch erzielte ein positives Medienecho, wobei
Pressestimmen zum Beispiel „die beachtliche Menge an Forschungsliteratur“ (FAZ) sowie „die
Ambivalenzen“ (ZEIT) lobten.

Madita Oeming verfolgt einen gesamtgesellschaftlichen Bildungsauftrag: Wissen statt Scham. Sie
hält Bildung für den effektiveren Jugendschutz als Verbote und fordert demnach lautstark
Pornokompetenz, im Sinne einer pornospezifischen Medienkompetenz, und findet, dass das

Thema Porno in den Unterricht gehört. Um hierbei zu unterstützen, bietet sie seit 2022 im
Rahmen von Teach Love den „Pornoführerschein“ an. Dieser diente auch als Input für das
Jugendtheaterstück P*rn, das im Januar 2024 Premiere am Deutschen Theater feiert, und von
einer Kontext-Veranstaltung mit Madita Oeming begleitet wird. Als Gastreferentin bei BiKo Berlin
bildet sie angehende Sexualpädagog*innen zum Thema Porno fort. Hierzu hat sie bereits bei
einschlägigen Fachtagen, Kongressen und Trägern wie proFamilia oder der Aidshilfe referiert.
Bei der Auftaktveranstaltung für ein transatlantisches bildungswissenschaftliches
Kooperationsprojekt zwischen der Universität Heidelberg und der Columbia University in New
York, USA war sie 2023 als Keynote Speakerin zum Thema „Porn Literacy“ eingeladen. Beim
Safer Internet Day 2024 wird sie Teil der Presse- und Fachveranstaltung der EU-Initiative
klicksafe sein. Kürzlich erschien ein Beitrag von ihr in der Fachzeitschrift vom
Jugendschutzverband Bayern zu "Pornografie und erzieherischer Jugendschutz". Ein Kapitel in
einem Sammelband von Springer Nature zum Thema „Gen Z und Gesundheit“ ist im Erscheinen.
Oeming ist Mitglied der Gesellschaft für Sexualpädagogik.

Madita Oeming ist in Bonn geboren und wuchs in Berlin auf. Ihre Berufung als Porno-
Intellektuelle fand sie über Umwege. Nach dem Abitur absolvierte sie zunächst eine
Bankausbildung bei der Berliner Sparkasse. Für ein VWL-Studium (BA) ging sie nach Göttingen,
wo sie 2015 von der Georg-August-Universität ihren Master of Arts in Amerikanistik und
anglophoner Literatur- und Kulturwissenschaft erhielt. Während und nach dem Studium arbeitete
Oeming beim Göttinger Literaturherbst und am Literarischen Zentrum Göttingen, wo sie
vorübergehend die stellvertretende Geschäftsführung übernahm, bevor sie 2016 als
wissenschaftliche Mitarbeiterin wieder zum Unibetrieb zurückkehrte. 2022 machte sie sich
selbstständig, um nun full-time Pornoexpertin sein zu können.

– Fortbildungen mit Madita Oeming –

MIt Madita OEMING
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